Depression: Symptome erkennen
Einfach nur ein schlechter Tag? Oder ist es vielleicht doch eine Depression? Die Grenzen zwischen Stimmungsschwankungen, depressiver Verstimmung und Depression sind oft nicht ganz leicht zu ziehen. Während allerdings eine Verstimmung oft vorübergehend ist und auf konkrete Auslöser wie Stress, schlechtes Wetter oder bei Frauen auch auf Hormonschwankungen zurückgeführt werden kann, handelt es sich bei der Depression um einen anhaltenden Zustand der Niedergeschlagenheit, der sich zum Beispiel durch Entspannung, Ablenkung oder positive Eindrücke kaum beeinflussen lässt.
Tatsächlich ist die Depression eine ernstzunehmende Erkrankung, die einer gezielten professionellen Behandlung bedarf. Wichtig ist daher, mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen und wenn nötig Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Symptome der Depression im Überblick
Experten zählen verschiedene Symptome zum Krankheitsbild der Depression, die allerdings nicht alle gemeinsam auftreten müssen. In der Regel kommen aber vielfältige Symptome zusammen.
Zu den Symptomen einer Depression zählen zum Beispiel:
- Gefühl der Niedergeschlagenheit (anhaltend oder zunehmend)
- Traurigkeit (häufiges Weinen, scheinbar ohne äußeren Anlass), vor allem am Morgen stark ausgeprägt (Morgentief)
- Negative Weltsicht, Gefühl der Sinnlosigkeit
- Anhaltende Freudlosigkeit bis hin zu „Ich fühle gar nichts mehr“
- Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit („Ich kann nicht mehr“, „Ich habe keine Kraft mehr“); selbst alltägliche Aufgaben wie beispielsweise die Hausarbeit fallen unendlich schwer.
- Rückzug, Vermeidung von Aktivitäten (Freunde treffen, frühere Hobbies etc. werden mehr und mehr vernachlässigt); typischerweise verbringen Depressive zunehmend Zeit im Bett.
- Interesselosigkeit
- Innere Unruhe
- Verlust des Selbstwertgefühls, Verleugnung der eigenen Fähigkeiten, Schuldgefühle
- Schlafstörungen
- Ängste (zum Beispiel Verlustangst, Zukunftsangst) bis hin zu Panikattacken
- Selbstschädigung
- Suizidgedanken
Weitere Symptome bzw. Begleiterscheinungen der Depression sind:
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Eindimensionalität der Gedanken (ständiges Kreisen um ein und dasselbe Problem)
- Entscheidungsschwierigkeit (Angst vor Fehlern)
Zu den körperlichen Symptomen der Depression zählen:
- Appetitlosigkeit mit teils drastischem Gewichtsverlust (der Betroffene sieht krank aus)
- Schlafstörungen
- Magen-Darm-Probleme
- Nachlassende Libido
- Erschöpfung (zunehmender Rückzug in abgedunkelte Räume)
- Engegefühl in der Brust, das Gefühl, nicht mehr frei Durchatmen zu können
- Muskelverspannungen, auch ständiges Zusammenbeißen der Zähne
- Hypochondrie (das Gefühl, an einer mitunter lebensbedrohlichen Krankheit zu leiden); verstärkte Sensibilität gegenüber körperlichen Symptomen
Verdacht auf Depression: Wie geht es weiter?
Sie haben den Verdacht, Sie selbst oder auch ein Freund oder Angehöriger könnten von einer Depression betroffen sein? Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies ist jetzt ein wichtiger Schritt!
Erste Anlaufstation kann der eigene Hausarzt oder direkt ein Psychotherapeut oder Psychiater sein. Nach einem Erstgespräch und einer ausführlichen Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) kann hier die Diagnose Depression eindeutig gestellt und die nötigen Therapiemaßnahmen in die Wege geleitet werden.
Wichtig zu wissen: Eine Depression ist behandelbar. Es gibt also einen Weg aus dem Tief. Zu den wichtigsten Therapiebausteinen zählen die Psychotherapie sowie bei schwereren Depressionen die Gabe von Antidepressiva. Auch Maßnahmen wie Schlafentzug, Lichttherapie sowie Sport können bei Depressionen gute Erfolge bringen. Bei leichten depressiven Verstimmungen wiederum kann bereits die Gabe von pflanzlichen oder naturheilkundlichen Arzneimitteln eine gute Basis sein.
Zunächst kommt es darauf an, den ersten Schritt zu tun und sich professionelle Hilfe zu holen.